12.10.2014

12.10.2014: „Willkommen bei uns in der Therapiegruppe: Worüber möchtest Du heute reden?“



Wenn ich hier schreibe, gibt es Tage da könnte ich locker zwei Seiten füllen, da ich viel erlebt habe oder weil ich einfach das Gefühl habe ich müsste nicht darüber nachdenken, was ich schreibe, weil es von ganz alleine gehe.

Heute ist definitiv nicht so ein Tag und ich bin mal gespannt, was mein Hirn heute noch so hergibt. Diese Woche hatte ich nur vier Veranstaltungen in der Uni, was eigentlich ganz gut war, da man mal wieder die Möglichkeit hatte auszuschlafen, auf der anderen Seite hat es leider nicht bedeutet weniger Arbeit zu haben.  Neben einem bereits erwähnten, sehr spaßigen Report, galt es zwei Präsentationen auf Französisch vorzubereiten und diverse Online-Sessions anzuschauen, die zumeist an Spannung nicht zu überbieten sind. Naja, das ganze Zeug ist ja vielleicht ganz interessant, aber man behandelt alles nur ziemlich oberflächlich und als detailverliebter Deutscher hat man bisweilen Probleme damit, dass es eben nicht so sehr um die Details geht und hier eher Masse statt Klasse das Credo zu sein scheint.

Mal abgesehen davon, dass es hier einem in der Uni mal recht positiv ausgedrückt nie langweilig wird, hatte ich die letzten paar Tage eine kleine Krise, wobei sich das jetzt unglaublich tragisch anhört, aber es ging mir nach zwei Monaten das erste Mal nicht so gut und ich habe mich gefragt, was ich denn hier eigentlich mache. Ich arbeite ziemlich viel, was eigentlich eh größtenteils sinnfrei ist, da ich mir das meiste nicht in München anrechnen lassen kann und ich kenne hier wahnsinnig, viele tolle Leute, aber es sind bislang noch Bekannte und keine Freunde, mit denen man über alles reden kann. In solchen Situationen merkt man dann erst, wie sehr einem der Freundeskreis fehlt und was man an jedem Einzelnen so hat. Besser ging es mir als ich mich am Freitag spontan mit einem Mädel aus Erding getroffen habe. Repräsentieren hier wohl als einzige den Freistaat und bislang glaube ich  auch ganz gut. Im Nachhinein ist mir erst aufgefallen, wie befreiend es sein kann einfach mal wieder nach ein paar Wochen mehr als zwei Sätze auf Deutsch zu sagen und zu hören, dass man nicht der Einzige mit solchen Problemen ist.

Ich habe auch durchaus Momente diese Woche gehabt, wo ich mich nicht mit Uni und dem Anflug von Heimweh auseinandergesetzt habe, sondern mich vergnügt habe. Haben uns „Ziemlich beste Freunde“ auf Französisch in der Schule(Lektion 3234: Uni heißt hier Schule) angeschaut, bin in einer Bar versackt und am Freitag auf der Geburtstagsparty einer hübschen Finnin gelandet. 






 
War jetzt mal ein Blogeintrag, der etwas ernster war, aber ich schreibe meine Einträge abhängig von meiner Verfassung und möchte euch einen Einblick bieten, was mich so die Woche bewegt, auch wenn es mal nicht lustig oder unterhaltsam ist.

„Damit ist die Therapiesitzung für diese Woche beendet! Und ich hoffe meine Damen und Herren sie haben dann positivere Nachrichten als heute.“

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