Wenn ich hier schreibe, gibt es Tage da könnte ich locker
zwei Seiten füllen, da ich viel erlebt habe oder weil ich einfach das Gefühl
habe ich müsste nicht darüber nachdenken, was ich schreibe, weil es von ganz
alleine gehe.
Heute ist definitiv nicht so ein Tag und ich bin mal
gespannt, was mein Hirn heute noch so hergibt. Diese Woche hatte ich nur vier
Veranstaltungen in der Uni, was eigentlich ganz gut war, da man mal wieder die
Möglichkeit hatte auszuschlafen, auf der anderen Seite hat es leider nicht
bedeutet weniger Arbeit zu haben. Neben einem
bereits erwähnten, sehr spaßigen Report, galt es zwei Präsentationen auf Französisch
vorzubereiten und diverse Online-Sessions anzuschauen, die zumeist an Spannung
nicht zu überbieten sind. Naja, das ganze Zeug ist ja vielleicht ganz
interessant, aber man behandelt alles nur ziemlich oberflächlich und als detailverliebter
Deutscher hat man bisweilen Probleme damit, dass es eben nicht so sehr um die
Details geht und hier eher Masse statt Klasse das Credo zu sein scheint.
Mal abgesehen davon, dass es hier einem in der Uni mal recht
positiv ausgedrückt nie langweilig wird, hatte ich die letzten paar Tage eine
kleine Krise, wobei sich das jetzt unglaublich tragisch anhört, aber es ging
mir nach zwei Monaten das erste Mal nicht so gut und ich habe mich gefragt, was
ich denn hier eigentlich mache. Ich arbeite ziemlich viel, was eigentlich eh größtenteils
sinnfrei ist, da ich mir das meiste nicht in München anrechnen lassen kann und
ich kenne hier wahnsinnig, viele tolle Leute, aber es sind bislang noch
Bekannte und keine Freunde, mit denen man über alles reden kann. In solchen
Situationen merkt man dann erst, wie sehr einem der Freundeskreis fehlt und was
man an jedem Einzelnen so hat. Besser ging es mir als ich mich am Freitag
spontan mit einem Mädel aus Erding getroffen habe. Repräsentieren hier wohl als
einzige den Freistaat und bislang glaube ich auch ganz gut. Im Nachhinein ist mir erst
aufgefallen, wie befreiend es sein kann einfach mal wieder nach ein paar Wochen
mehr als zwei Sätze auf Deutsch zu sagen und zu hören, dass man nicht der
Einzige mit solchen Problemen ist.
Ich habe auch durchaus Momente diese Woche gehabt, wo ich
mich nicht mit Uni und dem Anflug von Heimweh auseinandergesetzt habe, sondern
mich vergnügt habe. Haben uns „Ziemlich beste Freunde“ auf Französisch in der
Schule(Lektion 3234: Uni heißt hier Schule) angeschaut, bin in einer Bar versackt
und am Freitag auf der Geburtstagsparty einer hübschen Finnin gelandet.
War jetzt mal ein Blogeintrag, der etwas ernster war, aber
ich schreibe meine Einträge abhängig von meiner Verfassung und möchte euch
einen Einblick bieten, was mich so die Woche bewegt, auch wenn es mal nicht
lustig oder unterhaltsam ist.
„Damit ist die Therapiesitzung für diese Woche beendet! Und
ich hoffe meine Damen und Herren sie haben dann positivere Nachrichten als
heute.“
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