23.08.2014

21.08.2014: Anreise bzw. warum Moritz jetzt neuerdings Tupperparties organisieren möchte


Nach zwölfstündiger Anreise mit dem Zug bin ich endlich in Lille angekommen. Bin etwas fertig, da ich die Nacht im Zug damit verbracht habe drei holländische Studenten und eine Aachener Studentin vollzuquatschen. Bin mir allerdings nicht mehr sicher, ob ich jeweils mit reden angefangen hatte oder ob ich mal wieder einen so sympathischen Eindruck gemacht habe, dass man zwangsläufig mit mir kommunizieren musste. 

Liebe Mitreisenden des Zuges CNL 418 nach Amsterdam bzw. nach Paris,
wenn ihr euch auf der Zugfahrt durch einen Blondschopf bei der Ausübung eures überlebenswichtigen Schlafbedürfnisses gestört gefühlt habt, so lässt dieser ausrichten, dass er trotz gegenteiliger Meinung nicht immer und überall schlafen kann und somit seine Umgebung akut von Gesprächen bedroht ist. Er wünscht euch desweiteren ein paar verregnete Tage um den Schlafentzug zu kompensieren.

Am Bahnhof in Lille sprach mich eine ältere Dame auf mein umfangreiches Gepäck an, woraufhin ich ihr schilderte was mich denn hier in den Nordosten Frankreichs ziehe. (Ich glaube sie hätte es nicht gepackt, wenn ich ihr erzählt hätte, dass man für so eine Unternehmung ACHT Paar Schuhe benötige^^).                                                                                                                             
Jedenfalls meinte die Dame, dass mich hier eine wunderschöne Stadt erwartet und Lille nicht umsonst den Beinamen „Little Paris“ trage. Ob da was dran ist, wird sich jedenfalls in den nächsten Tagen und Wochen herausstellen.

Untergekommen bin ich in einem Studentenwohnheim ein paar hundert Meter von meiner Universität und 10 Minuten zu Fuß vom Stadtzentrum entfernt. Mein Zimmer ist größer als das meinige in München und beinhaltet alles Notwendige. A bissal ruhig ist es bislang hier, besonders auf meinem Gang, wo gefühlt noch gefühlt noch kein Mensch lebt. Habe mir sagen lassen, dass die meisten Studenten noch im Urlaub sind und erst in den nächsten Wochen einfallen werden.
Nachdem mein Zimmer außer ein paar Möbeln und die Gemeinschaftsküche kein Geschirr, Töpfe oder Ähnliches beinhaltet, habe ich mich nicht lumpen lassen und vom Kopfkissen bis hin zur Gabel alles Mögliche gekauft, worunter auch vermeintlich zwei Tupperdosen waren. Zuhause habe ich allerdings festgestellt, dass in den Dosen selber wiederum Plastikboxen befanden, sodass ich jetzt auf eine stolze Tupperdosensammlung aus EINUNDZWANZIG Stück komme. Die Planungen für die nächste Tupperparty laufen unterdessen bereits auf Hochtouren.

Hier wohnen im Studentenwohnheim wohnen ein paar haitianische Medizinstudenten, die den Sommer mit Praktika in Frankreich verbringen und eine Gruppe von Brasilianern, die alle super umgänglich und sympathisch sind. Hatte am Abend nicht den Eindruck, dass ich gerade eben erst angekommen und die anderen Studenten für mich neu seien. Wir verständigen uns vorzugsweise auf Französisch, gefolgt von Englisch, wobei man den anderen bisweilen ein paar Wörter Deutsch beibringt und dafür ein paar Vokabeln aus dem Kreolischen und Portugiesischen lernt.
Der erste Tag auf französischem Boden lief super. Ich bin gespannt, was die nächsten Tage so mit sich bringen und ich verspreche, dass ich mich in Zukunft kürzer fassen werde, auch wenn es mir schwer fällt.

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