Jetzt ist es schon wieder eine Woche her, dass ich meine
Erlebnisse zum Besten gegeben habe beziehungswiese es zumindest versucht habe.
Erst im Nachhinein wird mir bewusst, wie schnell die Zeit vergeht und ich bin
erstaunt, dass ich bereits ein Viertel meines Aufenthaltes hinter mich gebracht
habe.
So gefühlsmäßig vermisse ich München bislang noch überhaupt
nicht, auch wenn sich aktuell hier in meinem französischen Leben der Alltag Einzug gehalten hat( ein
sehr schöner Ausdruck J
). Das Partyleben wird jetzt gerade eingeschränkt, wobei ich es mir nicht
nehmen lasse mich so oft wie möglich bei derartigen Veranstaltungen blicken zu
lassen.
Ich habe derzeit meine 10 Stunden, die ich in der Uni
verbringe oder damit beschäftigt bin irgendeine Gruppenarbeit oder einen Report
zu tätigen. Das ist auf jeden Fall ein Unterschied zu München, wo man alle
heiligen Zeiten mal eine „Hausaufgabe“ bekommt. Hier muss man innerhalb weniger
Tage eine Aufgabe erledigen, wobei es anscheinend sehr beliebt zu sein scheint
seine Studenten einen längeren Bericht schreiben zu lassen. Ziemlich ungewohnt,
zumal es in englischer Sprache erfolgt, aber so langsam gewöhne ich mich dran.
Dann bekommt man so tolle Sachen zu tun, wie für ein
französisches Energieunternehmen ein neues Beschwerdemanagement zu schaffen,
was zur Folge hatte, dass wir uns als ausländische Studenten erstmal bei dem
Unternehmen beschwert haben, dass die Website nur auf Französisch verfügbar
ist. Finde es außerordentlich spannend mit Studenten aus verschiedenen Ländern
zusammenzuarbeiten, wobei wir bei diesem Projekt eine
französisch-italienisch-deutsche Allianz gebildet haben. Tolles Team, was einen
dann dazu bringt noch zusätzlich ein Video zum Bericht zu schreiben. Wenn mir
zeitnah die Rechte an diesem Video übertragen werden, versuche ich es an dieser
Stelle der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Ansonsten kann man sagen, dass das Niveau auch in den
Masterkursen den ersten Semestern eines Bachelorstudienganges entspricht, was
dazu führt, dass ich Stoff, den ich schon einmal vor ein paar Semestern gehört
hatte, nur nochmalig lerne. Ich habe keine Ahnung mehr von dem Zeug. Aber es
geht hier wie in der Schule zu, denn es lauschen 15 Studenten einem Lehrer, der
dann auch noch andauernd irgendwas von einem wissen möchte. Diese Form gefällt
mir eigentlich ziemlich gut, auch wenn sie mir keine Gelegenheit bietet Tag zu träumen.
Ansonsten ist das Verhältnis zwischen Lehrkörper(btw. auch ein sehr tolles
Wort) und Studenten ziemlich entspannt, denn wann bekommt man in München schon
einmal eine neue, amerikanische Fernsehserie von einer türkischen Lehrerin empfohlen oder
wann erzählt einem der Professor von irgendwelchen Erlebnissen aus München.
Zusammengefasst kann man sagen , dass da Niveau in den Vorlesungen nicht allzu
hoch ist, die Anforderungen für Berichte irgendwo auf Bachelorarbeitsniveau
liegen, aber ich trotzdem mein Studium hier genieße.
Neben dem, dass ich universitär sehr busy bin, sind die
ersten Tage dieser Woche sehr mexikanisch angehaucht, was daran liegt, dass
heute der mexikanische Unabhängigkeitstag ist und die Mexikaner ein sehr
feierwütiges Volk zu sein scheinen.(Die Unabhängigkeit Mexikos von Spanien
erfolgte übrigens im Jahre 1910, wie mir mitgeteilt wurde- die Info nur am Rande
und damit zumindest eine vernünftige Sache, diese Zeilen füllt.) Gestern gab es
leckeres, mexikanisches Essen, wobei ich mir außer Guacamole keinen Namen
merken konnte. Aber wann trinkt man schon mal Reissaft, Tequila und Saft aus
Blüten? Habe Salsaunterricht bekommen, was wohl ziemlich unterhaltsam
ausgesehen haben muss, wenn der Blondschopf mit seinem Rhythmusgefühl die
Hüften schwingt. Habe beschlossen hier jeden Blödsinn mitzumachen, also gab es
was zu lachen….
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen