Der Blondschopf zuckt noch, auch wenn ich wieder eine Woche
gebraucht habe, um diese Seite erneut mit ein paar Zeilen zu füllen.
Was hat sich in den letzten Tagen so ereignet? Gar nicht so
leicht diese Frage rückwirkend zu beantworten, weil ich jeden Tag einen Haufen
Eindrücke mit ins Bett nehme und meist schon zwei Tage später nicht mehr weiß,
was sich so getan hat.
Jetzt gerade komme ich vom „Language Café“, was sich ein
bissal nach Treffen etwas betagterer Herrschaften anhört, die zusammenkommen,
um bei lauwarmen Kaffee und Sachertorte eine Sprache zu lernen. Ja, so ungefähr
lief es heute Abend auch ab, wobei wir Wein und französische Snacks wie Quiche
oder Baguette genossen haben. Währenddessen saßen wir an einem Tisch, wo wir
Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Slowakisch, Chinesisch oder Portugiesisch
mit Lehrern sprechen konnten. Ein, wie ich finde, ziemlich gutes Konzept, weil
man einfach mal in eine Sprache reinschnuppern kann. Habe beschlossen
irgendwann in meinem Leben Italienisch und Spanisch zu lernen und sei es auch
bei Kaffee und Sachertorte.
Nehme von dem Abend
zwei Einladungen mit. Die erste Einladung besteht darin, bei irgendeiner
Veranstaltung Deutsch zu kochen. Wird wohl Sauerkraut mit Würschtel werden,
weil wir Deutschen das ja anscheinend den ganzen Tag essen. Zweitens wurde mir
angeboten, einem Club namens Bacchus beizutreten, dem Club des römischen
Weingottes, um dort einmal im Monat französische Spitzenwein zu verköstigen. Die
haben ja keine Ahnung, wen sie sich denn da ins Haus holen würden. Ich kann ja
nicht mal Fusel von besserem Wein unterscheiden. Finde es aber beruhigend, dass
das viele Franzosen auch nicht zu wissen scheinen, da sie auf die Frage, ob es
sich bei dem konsumierten Wein um guten oder eher mäßig guten Wein handelt, oft
gar keine Antwort haben und wenn dann solche Antworten kommen, wie man könne
den Wein am Korken unterscheiden. Demnach stünde ein Plastikkorken für guten
und ein richtiger Korken für guten Wein. Cool wieder was gelernt ;-)
Ansonsten muss ich eine Liste mit regionalen Spezialitäten
abarbeiten, die ich mir erstellen hab lassen, denn bekanntlich lernt man ein
Land am besten auf dem kulinarischen Wege kennen( Was sich konkret auf dieser Liste befindet, schreibe ich dann mal bei Gelegenheit). Wenn ich wieder mal in
München auftauchen werde, wird sich der ein oder andere fragen, ob da jetzt ein
oder zwei Moritz zurückgekommen sind ;-)
Könnte jetzt hier noch über die bisweilen stressige Uni und
das sehr ausgeprägte Partyleben erzählen, aber das ähnelt sich von Woche zu
Woche, sodass ich es mir an dieser Stelle verkneife. Nehme aber auf jeden Fall einen
süditalienischen Tanz namens Tarantella, südländische Gastfreundschaft, den
Geschmack einer französischen Tartine, die Begegnung mit Money-Shower-Boy(der
heißt nur inoffiziell so, weil er sich um die Finanzen irgendeiner Studentenorganisation
kümmert), Erfahrungen als Deutschlehrer, spanische Trinksprüche, französische
Schlager und die Erkenntnis mit, dass es bisweilen sehr anstrengend sein kann jedem weiblichem Wesen zur Begrüßung einen angedeuteten Kuss links und
rechts auf die Wange zu drücken. Naja Moritz, da bleibt nur eins zu sagen: „Willkommen
in der BussiBussi-Gesellschaft!“
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